
Haustier: Meerschweinchen – kleine Freunde mit großem Herz
Wenn du schon einmal ein Meerschweinchen leise „muckern“ gehört hast, weißt du, wie herzerwärmend diese kleinen Töne sein können. Für viele Kinder sind Meerschweinchen das erste eigene Haustier – sie sind zutraulich, niedlich und scheinbar unkompliziert. Doch der Schein trügt ein wenig: Auch diese kleinen Fellnasen brauchen mehr Aufmerksamkeit, Pflege und Fürsorge, als man auf den ersten Blick denkt. Wenn du mit dem Gedanken spielst, ein oder zwei (besser gleich zwei!) Meerschweinchen bei euch einziehen zu lassen, lohnt es sich, vorher gut vorbereitet zu sein.
Ich erinnere mich noch an den Tag, als unsere Kinder in der Zoohandlung standen, die Nasen an die Glasscheibe gedrückt. „Mama, guck mal, die quietschen ja richtig!“, rief meine Tochter begeistert. Und genau so schnell, wie das Herz aufgeht, kommt auch die Verantwortung. Denn Meerschweinchen sind keine „Kuscheltiere für zwischendurch“. Sie sind sensible Wesen mit eigenen Bedürfnissen, die auf Vertrauen und liebevolle Routine reagieren.
Umgang mit dem Tier
Meerschweinchen sind von Natur aus Fluchttiere. Das heißt: Sie mögen keine plötzlichen Bewegungen, kein Hochheben von oben und keine lauten Stimmen. Kinder müssen das erst lernen. Am Anfang ist es völlig normal, dass dein Kind das Tier unbedingt streicheln will – aber Meerschweinchen entscheiden selbst, wann sie das möchten. Ein guter Start ist es, ruhig neben dem Gehege zu sitzen und ihnen einfach zuzusehen. Wenn sie neugierig werden und sich annähern, ist das ein Zeichen von Vertrauen.

Banoo-Tipp: Vertrauen aufbauen
Kinder können wunderbar lernen, Geduld zu üben. Es ist ein tolles Erlebnis, wenn das Meerschweinchen zum ersten Mal Futter direkt aus der Hand nimmt. Das sind diese kleinen Momente, in denen Verantwortung und Einfühlungsvermögen wachsen. Und das Beste: Diese kleinen Tiere zeigen deutlich, wenn sie sich wohlfühlen – durch fröhliches Quieken oder ein leises Gurren.
Pflege und Hygiene
Ein sauberes Zuhause ist für Meerschweinchen genauso wichtig wie für uns. Ihr Gehege sollte mindestens zweimal pro Woche gründlich gereinigt werden. Wenn du merkst, dass es anfängt zu riechen oder die Einstreu feucht ist, lieber früher als später säubern. Kinder können dabei wunderbar mithelfen – beim Streu wechseln, Heu nachfüllen oder Wasser auffrischen. Wichtig ist, dass sie lernen, dass Tiere auf uns angewiesen sind.
Auch die Fellpflege spielt eine Rolle. Kurzhaarmeerschweinchen brauchen nur ab und zu eine sanfte Bürste, während Langhaarrassen regelmäßig gekämmt werden müssen, damit sich keine Knoten bilden. Und vergiss die Krallen nicht: Sie wachsen stetig und müssen hin und wieder gekürzt werden – am besten vom Tierarzt oder mit etwas Übung selbst.

Banoo-Tipp: Putzplan fürs Gehege
Tiergerechte Haltung und Beschäftigung
Ein häufiger Fehler ist, Meerschweinchen allein zu halten. Sie sind hochsoziale Tiere und brauchen Gesellschaft – am besten ein gleichgeschlechtliches Paar oder eine kleine Gruppe. So können sie sich gegenseitig putzen, wärmen und miteinander kommunizieren. Einzelhaltung macht sie einsam und kann zu Verhaltensstörungen führen.
Auch das Gehege selbst sollte großzügig bemessen sein – pro Tier mindestens ein Quadratmeter, besser mehr. Meerschweinchen lieben Verstecke, kleine Häuschen und Tunnel. Es macht Spaß, mit den Kindern immer wieder neue kleine „Abenteuerpfade“ im Gehege zu gestalten. So wird es nie langweilig und dein Kind lernt spielerisch, dass Tiere Beschäftigung und Abwechslung brauchen.

Banoo-Tipp: Bewegungsfreude fördern
Vorbereitung und Erziehung
Bevor die Meerschweinchen einziehen, solltest du dir überlegen, wo sie wohnen sollen. Ein ruhiger Platz, fern von direkter Sonne und Zugluft, ist ideal. Auch nachts sollten sie nicht im Kinderzimmer stehen – sie sind dämmerungsaktiv und machen gern mal Geräusche, wenn alle schlafen. Plane die Futterversorgung genau: Heu als Hauptnahrung, ergänzt durch frisches Gemüse und täglich frisches Wasser. Trockenfutter nur in Maßen!
„Erziehung“ klingt bei Meerschweinchen vielleicht seltsam, aber sie lernen tatsächlich, Routinen zu erkennen. Wenn du immer zur gleichen Zeit fütterst oder mit einer bestimmten Stimme sprichst, reagieren sie darauf. Kinder können so erleben, wie Tiere Vertrauen durch Wiederholung und Freundlichkeit aufbauen – eine wunderschöne Lektion fürs Leben.
Und ja, natürlich darf auch mal gekuschelt werden – aber immer auf dem Boden oder auf dem Schoß, nie hoch in der Luft. Wenn das Tier wegläuft, heißt das: Es hat genug. Auch das dürfen Kinder lernen – Grenzen zu respektieren, selbst wenn’s schwerfällt.
Am Ende sind Meerschweinchen weit mehr als „kleine Käfigtiere“. Sie sind neugierige, liebenswerte Mitbewohner, die unsere Kinder lehren, Verantwortung zu übernehmen, Rücksicht zu nehmen und mit Herz zu handeln. Wenn du sie mit Geduld und Respekt begleitest, bekommst du dafür kleine Fellfreunde, die mit jedem fröhlichen Quieken ein Stück Liebe zurückgeben.
